Die Schwangerenbetreuung nimmt einen großen Umfang innerhalb meines Praxisarbeitsspektrums ein – und sie macht Spaß, denn es ist oft der Beginn des Wachsens einer Vertrauensbeziehung zwischen Hebamme und der Frau bzw. der Familie. Die Schwangerenbetreuung ist wie ein Weg, den ich mit den Schwangeren gemeinsam gehe. Hat sich eine Vertrauensvolle Grundlage bilden können, entscheiden sich viele von ihnen dann dafür, diesen Weg mit mir weiter zu gehen, d.h. gemeinsam über die Höhen und Tiefen der Geburt bis hin zum Ende der Wochenbettzeit.
In enger Kooperation auch mit den ansässigen Frauenärzten/innen, dem Altmarkklinikum Salzwedel und dem Paritätischen Sozialverband betreue ich Frauen von Anfang an. Ich habe durch meine Arbeit erfahren, dass ein Großteil der Beschwerden und Komplikationen in der Schwangerschaft und unter der Geburt psychosomatischen Ursprungs sind, dass es daher von größter Wichtigkeit ist, sich für die Frauen Zeit zu nehmen, ein Ohr zu haben für Dinge die auf den ersten Blick unwichtig erscheinen, es aber nicht sind.
Für mich gibt es einen Grundsatz: „Der Schwangeren Frau gehört der Bauch!“, d.h. jede Frau darf und soll ihre Wünsche zur Betreuung mitteilen und selbstverständlich respektiere ich diese.
Meine Hebammentätigkeiten umfasst folgende Leistungen:
- Beratung
- Schwangerenvorsorgeuntersuchungen (auch in Zusammenarbeit mit den Ärzten)
- Hilfe bei Schwangerschaftsbeschwerden (zB. Akupunktur oder Moxa-Therapie)
Die Akupunktur ist eine Form der traditionellen chinesischen Medizin, deren Ursprünge über 2000 Jahre alt sind.
Im Mittelpunkt dieses Medizinsystems steht die Vorstellung von einer im Körper fließenden Lebenskraft, auch Lebensenergie genannt, chinesisch Qi, auf deren Wirkung alle Lebensäußerungen beruhen. Die Lebensenergie ist in ständigem Fließen, immer in Bewegung, Veränderungen bewirkend. Auch die Funktionen innerer Organe wie Atmung, Verdauung der Nahrung, Körperabwehr, Muskelbewegungen wird von der Lebensenergie hervorgebracht. Ähnlich wie die Flüsse das Land durchziehen, ziehen Energiebahnen, Meridiane genannt, durch den Körper und versorgen ihn mit der lebensnotwendigen Energie. Auf diesen Leitbahnen liegen die Akupunkturpunkte, mit deren Hilfe man die Energieflüsse beeinflussen und regulieren kann.
Wenn man gesund ist, fließt die Lebensenergie in Harmonie, die Funktionen der Organe sind kräftig und ungestört. Krankheiten sind nach chinesischer Vorstellung auf eine Störung im Fließen der Lebensenergie Qi zurückzuführen, entweder liegt eine Schwäche oder eine Fülle der Lebenskräfte vor. Auch Blockaden im Lebensenergiestrom können Schmerzen oder andere Gesundheitsstörungen und Krankheiten hervorrufen.
Die Nadelung der Akupunkturpunkte hat eine harmonisierende Wirkung, Fülle wird gedämpft, Schwäche angeregt und Blockaden werden gelöst, so daß ein ungestörtes harmonisches Fließen gefördert wird.
Akupunktur in der Schwangerschaft:
Akupunktur kann sehr wirkungsvoll zur Behandlung verschiedenster Schwangerschaftsbeschwerden eingesetzt werden, so z.B. bei:
- Unruhe- und Angstzuständen
- Übelkeit und Erbrechen
- Sodbrennen
- Rückenschmerzen und Ischiasbeschwerden
- Kopfschmerzen und Migräne
- Gestose
- Schlafstörungen
- Beckenendlage (zur Unterstützung der Drehung des Kindes in Schädellage)
- Auch die Suchtbehandlung, z.B. Raucherentwöhnung in der Schwangerschaft lässt sich mittels Ohrakupunktur sehr gut unterstützen.
Die Moxa-Therapie ist eine klassische chinesische Heilmethode. Dabei werden bestimmte Körperzonen oder Akupunkturpunkte durch brennendes Beifusskraut erwärmt und dadurch gereizt.
In der Schwangerenbetreuung und in der Geburtshilfe wird die Moxibustion bei Schwäche- und Kältesymptomen angewendet, um dem Körper Energie zuzuführen. Aber auch Schmerzen und Verspannungen lassen sich gut und nebenwirkungsfrei bekämpfen.
Bei schwangeren Frauen, deren Kinder nach der 36.Schwangerschaftswoche immer noch in Beckenendlage liegen, hat sich die Moxa-Stimulation des Punktes “Blase 67” am kleinen Zeh bewährt. Die Beckenregion entspannt sich und die Kinder bekommen die nötige Energie, um sich zu bewegen und dabei vielleicht den gewünschten “Purzelbaum” zu schlagen.